Bücher über Haarpflege, Sammelthread




Bücher, Zeitschriften, Fernsehsendungen, Beiträge im Radio zum Thema HAARE: hier passt es hin.

Bitte nach Möglichkeit auf den Beitrag verlinken! ;D

Bücher über Haarpflege, Sammelthread

Beitragvon sarah » Mo 26. Feb 2024, 15:33

Der Titel müsste eigentlich aussagekräftig sein :cool:
Ich sortiere aphabetisch (und muss dazu den ein oder anderen Schinken noch mal aus dem Regal suchen).


Natürlich gibt es viele Frauen, die schöner sind als ich.
Aber find mal eine, die so unsympathisch ist.
:highfive:

Aktuelle und Ziellänge: ich weiß es doch auch nicht - irgendwo zwischen Arsch und Fußboden halt.


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sarah
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Re: Bücher über Haarpflege, Sammelthread

Beitragvon sarah » Mo 26. Feb 2024, 18:36

Anna Strigl, "Annas Haircare Hacks"

Eckdaten
- Erschienen 2023 bei edition a
- ISBN 978-3990-016572
- Preis Hardcoverbuch 25,00 €, Kindle 17,99 €
- Printausgabe: 208 Seiten

Autorin
Anna Strigl ist TikTokerin, außerdem bei YouTube und Instagram aktiv.
Ihr Content scheint sich um Beauty, "Realtalk" (?) und zielgruppenrelevante Themen zu drehen, und ich fürchte, wir sind allesamt, auch ello und Spiegel, zu alt fur diese.
Ferner ist sie wohl auch Reality-TV-Sternchen :nixweiss:
Ihre Qualifikation? Anna hat schöne Haare (hat sie wirklich) und ihre Omi war Friseurin.

Inhalt
Wäre ich garstig würde ich sagen: googelt "natürliche Haarpflege, überfliegt die ersten 3-5 Ergebnisse, und zack! habt ihr 25 € gespart.

Aber ich habe heute gute Laune, daher gibts einen anständigen Verriss.

Aaaaalso!
Anna Strigl erzählt zu Beginn, wie und warum sie zu natürlicher und nachhaltiger Haarpflege gekommen ist.
So weit so gut, dann erklärt sie ihren Ansatz zur ganzheitlichen Haarpflege.
Der ist auch grundsätzlich nicht verkehrt, mens sana in corpore sano und so.

Alles danach kann man sich dann allerdings schenken - die Pflegerezepte im Buch sind alles kalter Kaffee (Apfelessig anyone? :kaffee: ) oder kompletter Bullshit (dunkle Haare werden dunkelbrauner, wenn man Schokolade!!! stampft, mit Joghurt und Apfelessig verrührt und sich das als Packung auf den Kopf schmiert), gekaufte Kosmetik ist der Teufel mit Himbeertörtchenduft und enthält praktisch immer Silikone, Parabene und redet schlecht über deine Mutter (auch gekaufte NK ist eine ganz miese Type)...

Man muss übrigens auch nicht zum Arzt, einfach NEM einwerfen, das passt schon so.

Als einzige Waschmethode steht Roggenpampe drin - keine Seife, kein Kastaniensud, kein Schmierseifenshampoo nach Stephanie Faber. Nur Roggenmehlkleister.
Gespült wird mit Apfelessig, und vorm Waschen darf gern Arganöl ins Haar.
Leinsamengel ist übrigens auch schön als Packung, eine vollkommen neue Erkenntnis.

Dafür 208 Seiten?
Aber nein!
Es gibt auch einen Frisurenteil (mit QR-Codes statt Fotos, was bei 25 € eine schiere Unverschämtheit ist) mit dem Highlight Sellerielocken (dafür wickelt ihr eure angefeuchteten Haare um Staudensellerie. Hihihi, die Anna ey, soooo cute und random :rolleyes:) und einen Färbeteil, den man direkt aus dem Buch reißen und zum Arsch abwischen benutzen sollte.
Hier finden sich Zitronensaft plus Sonne zum Blondieren (schädigt das Haar), Beerenmus für rosa Strähnchen und gestampfte Schokolade.

Auch das Kapitel "Haircare from around the World" ist nicht sonderlich aufregend, ihr werdet bei den drei (!!!) Rezepten nichts Spannendes finden.

Fazit: würde man alles, was in diesem Buch an brauchbarer Information steht, für einen Haarpflegenoob zusammenfassen, könnte man das ruhig handschriftlich tun. 5 DinA4-Blätter sollten reichen.
Und leider schreibt Anna Strigl nicht besonders originell oder lustig, was ein mäßig beschissenes Haarpflegebuch aufwerten könnte - ich schließe mich hier an.
Die 25 Ocken kann man lieber versaufen.
Natürlich gibt es viele Frauen, die schöner sind als ich.
Aber find mal eine, die so unsympathisch ist.
:highfive:

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Re: Bücher über Haarpflege, Sammelthread

Beitragvon sarah » Mi 20. Mär 2024, 21:39

George Michael, "Haargeheimnisse. Schönes Haar auch für Sie"


Eckdaten

- Erschienen im Original (Secrets for Beautiful Hair) 1981, deutschsprachige Ausgabe 1994
- ISBN der deutschsprachigen Ausgabe 3-926453-65-6
- nur noch gebraucht erhältlich, amerikanische Ausgabe dabei irrsinnig teuer, die deutschsprachige zum Preis einer Fernsehzeitung zu bekommen (Amazon, Stand März 2024)

Autor
George Michael scheint eine schillernde Figur gewesen zu sein, was man davon halten soll... nun ja.
Die Netzwerker haben sich schon kundig und unterhaltsam an dem guten Mann abgearbeitet (plus Bonustroll und George-Michael-Fangirl).

Ich fasse die 12 Seiten mal zusammen:
George Michael wurde in Sankt Petersburg geboren, als Sohn wohlhabender Eltern.
Er studierte Medizin und promovierte als 23jähriger über das Thema "Haare" - und zwar mitten während des WWII.
In einer besetzten Stadt.
Als gesunder junger Kerl. *hust*

Natürlich hat man während des WWII in Russland alles ins Militär gezerrt, was noch halbwegs kriechen konnte, außer Medizinern, die an so enorm wichtigen und akut kriegsrelevanten Themen forschen wie "Haare".
WieWerWasWieso genau mit Haaren konnte ich nirgendwo finden - ob damit was aufgesogen, abgedichtet oder zu Sprengstoff oder Giftgas verkocht werden sollte oder ob Georgy-Porgy doch eher an neuen innovativen Formen der Duttologie und Flechtistik mit Schwerpunkt Zopfgummis-ohne-Metallhülse geforscht hat?
Wir werden es nie erfahren, da es wohl auch keine Unterlagen zu seiner Forschung und seiner Doktorarbeit gibt *husthust*

George Michael hat also seinen Doktortitel der Medizin in sehr jungem Alter und trotz Krieg bekommen, mit einer Doktorarbeit über Haare, bevor er in die USA ausgewandert ist.
Dort hat er als Hausarzt Dermatologe Krankenpfleger Friseur gearbeitet.

Ist es wahrscheinlich, dass jemand, der intelligent, stur und gerissen genug ist, mitten im WWII herrlich und in Freuden in seinem Elfenbeinturm zu sitzen und über Scheißdreck wie Haare zu forschen, wenn um ihn herum alles zurück ins Mittelalter gebombt wird, in die US of A auswandert - und dort zu schluffig ist, sich seinen Doktortitel und seine Abschlüsse anerkennen zu lassen? *husthusthust*

Als Friseur etablierte sich George Michael dann als "Langhaarpapst" und Coiffeur der Reichen und Schönen, jedenfalls versucht er, diesen Eindruck durch konstantes und überhaupt nicht nerviges Name dropping zu erwecken *husthusthusthust*

Inhalt
Heute wird es schlimm, wir werden sehr lachen, uns sehr wundern und eventuell brauchen wir auch noch eine Kotztüte.
Das Buch ist eine Werbung für GM-Friseure und GM-Produkte, abgerundet mit Name dropping und reichlich hanebüchenem Bullshit, dazwischen wenige brauchbare und altbekannte Tipps wie Haare sanft behandeln und auch sehr lange Haare ab und an ein wenig trimmen.

Kleines Worst of GM gefällig?
- bei Toten wachsen Haare und Fingernägel weiter.
- je länger das Haar, desto weniger Haare fallen aus. Laut Autor fallen bei bodenlangem Haar nur zwei Haare täglich aus.
- Stufenschnitte und Ponys verursachen Haarausfall.
- SchiDrü-Probleme machen supidupi Haare, die fünfzehn!!! cm im Monat wachsen. (NOPE)
- Dunkelhaarige werden früher kahl.
- Emanzipation und Karriere lassen Frauen männerartigen HA bekommen; des Autors Frauenbild ist eh mindestens seltsam. Dazu später mehr.
- Holzhaarnadeln (=Stäbe, Forken) sind des Teufels, verletzen euch und machen hässliche Haare. Nur Steckkämme sind gut, und zufällig verkaufte George Michael ebendiese für sehr gutes Geld *husthustHUSThusthust*
- Handwerker haben besseres, dichteres Haar als Leute, die mit dem Kopf arbeiten #mussmanwissen
- die Urmenschen haben angefangen, Fleisch zu essen, weil bei Waldbränden verbrannte Tiere so lecker rochen.
- am Ende des WWII sahen alle super aus und hatten tolles Haar, weil sie soviel Salat gegessen haben.
- graue Haare entstehen durch Vitaminmangel.
- Selbstgerührtes pfui, GM-Shampoos hui. *mein Gott, dieser Husten bringt mich noch um*
- Henna ist auch böse, chemische Haarfarben sind sicher (ähemmmmmm... das Buch erschien '81. Hat sich die Rezeptur von Haarfarben seit 1981 radikal verschlechtert? 1996 haben sie jedenfalls mehr gestunken als heute, deswegen tippe ich stark auf "nein".)
- Einheitliche Haarlänge/Pottschnitt XXL ist das einzig Wahre für dichtes, langes Haar, denn sonst fallen die Haare aus; insbesondere Ponys und Stufen machen kurzes und dünnes Haar. *aaaargh, dieser Husten :heul: *
- George Michael trommelt nicht nur extrem für seine Produkte, sondern auch für den Flip-Haarschnitt; der ist nicht, wie man von einem LANGHAARpapst erwarten könnte, ein stumpfer Haarschnitt ala King Kong, Bodenlänge, leicht getrimmt an Händen und Fußknöcheln, sondern ein knapp schulterlanger, 1981 schon muttihafter Haarschnitt mit Außernwelle.

Das Frauenbild des Autors lässt sich im Grunde runterbrechen auf "zerbrecht euch nicht eure hübschen Köpfchen und achtet darauf, fickbar zu bleiben, alles andere beleidigt das männliche Auge."

Weils so schön behämmert ist, möchte ich die Geschichte von der gebürsteten (bwahaha) Bäuerin zitieren:
George Michael hat geschrieben:Stellen Sie sich eine arme, abgearbeitete Bäuerin vor und denken Sie an ihren Tagesablauf.
Nach dem Aufwachen beim Morgengrauen fachte sie das Feuer an, holte Wasser und fütterte das Vieh.
Dann weckte sie ihren Mann und bereitete sein Frühstück.

Sie hatte immer noch keine Zeit, ihr Haar zu bürsten, geschweige denn zu kämmen.
Gewöhnlich steckte sie es einfach auf ihrem Kopf mit einigen Hühnerknochen zu einem Knoten zusammen, nur um es aus dem Weg zu haben.

Nach dem Frühstück putzte sie das Haus, machte die Betten, kümmerte sich um den Garten und bereitete das Mittagessen; dann marschierte sie zwei oder drei Kilometer aufs Feld, um dort ihren Mann zu treffen.
Immer noch keine Zeit, viele Umstände um ihr Haar zu machen.

Nach dem Mittagessen weitere Arbeiten im Haus, die Vorbereitungen des Abendessens; mag sein, dass sie schnell ihr Haar ein wenig attraktiver stecken konnte.
Ihr Mann kam nach Hause, aß sein Abendbrot, war erschöpft von einem langen Tag auf dem Feld und schlief - ohne Fernsehen zu Ablenkung - einfach ein.

Nun wünschte sich seine Frau, ungefähr zehn Jahre jünger als er und deshalb mit wesentlich mehr Energie ausgestattet, ein bisschen Aufmerksamkeit und Liebe - und da schlief er.
So setzte sie sich also vor ihre Kommode (gewöhnlich der einzige richtige Spiegel im ganzen Haus neben dem kleinen, mit dem er sich zu rasieren pflegte) und löste ihr Haar.

Endlich hatte sie Zeit, es auszubürsten, und sie befolgte die Anweisung von den hundert Strichen, die ihr ihre Großmutter in der zeiterprobten Haarpflege-Traditon empfohlen hatte.
Danach fühlte sie sich wahrscheinlich sexy, und so schaute sie ihren Mann an, der, obwohl er schlief, ihren Blick fühlte.
Er wachte auf, war angetan von der prächtigen, wallenden Haarmähne und schlief mit ihr.
Was für ein glückliches Ende eines trüben und anstrengenden Tages!


Ich habe mir erlaubt, Absätze einzufügen, da der originale Fließtext weniger angenehm zu lesen ist (finde ich).

Eklig wirds gen Ende, wenn er über Kinderhaare fabuliert.
Auch hier zitiere ich:
George Michael hat geschrieben:Mary-Ellen andererseits ist mit der Seele einer "femme fatale" auf die Welt gekommen; das wird offensichtlich im Alter von zwei Jahren, wenn sie lernt, mit den Wimpern zu klimpern.
Sie möchte Haar, das sie schwingen und werfen kann, um alle Jungs in der Kindergartengruppe zu betören.


Über die Bäuerin, die ihre Haare bürstet, damit ihr Gatte dann sie bürstet, kann man noch lachen; bei Mary-Ellen bleibt mir das Lachen im Halse stecken.
Wenn ihr immer schon mal wissen wolltet, was Frühsexualisierung ist: das hier.
Das hier, und nicht etwa, Grundschülern zu erzählen, wo Babies herkommen. :evil:

Fazit: eine unglaubliche Menge wirklich bekloppter Unfug, dazwischen Werbung.
Natürlich gibt es viele Frauen, die schöner sind als ich.
Aber find mal eine, die so unsympathisch ist.
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